Wie ich es schaffe, weniger zu kaufen und Fehlkäufe zu vermeiden – 11 Tipps

18. Juni 2017

 

Auf meinem Weg zu einem minimalistischeren Wohnstil bin ich nicht nur dabei, Sachen nach und nach auszusortieren, sondern vor allem auch mein Kaufverhalten zu verändern. Mit welchen Tricks ich es bisher geschafft habe, weniger zu kaufen und Fehlkäufe zu vermeiden, das möchte ich euch heute mal erzählen. Ich hoffe, es sind auch ein paar Tipps für euch dabei! Manche kennt ihr sicher schon, ich habe sie aber trotzdem hier mit aufgenommen, wenn sie für mich sehr gut funktionieren. Andere Tipps sind aus meiner eigenen Erfahrung heraus entstanden. Inklusive ist hier und da auch mal wieder eine Reise in meine tiefenpsychologischen Kaufsucht-Abgründe. ;) Also, los geht’s!

 

 

Achtung bei Trendkäufen!
Trends sind kurzlebig, das wissen wir alle. Das ist ja auch deren Sinn und völlig in Ordnung. Aber ich möchte in Zukunft noch mehr darauf achten, keine oder noch weniger Trendkäufe zu tätigen. Zwei, drei Teile pro Trend sollen für mich das Maximum sein. Und vor allem: keine großen Stücke wie zum Beispiel Möbel kaufen. Eine Vase darf auch nur mal ein, zwei Jahre ein Lieblingsstück sein. Aber ein Esstisch sollte schon länger halten, oder? Beispiel: Ich habe viele Dekoteile aus Kupfer, aber ich mag nur noch sehr wenige davon wie die säulenförmige Vase. Hätte ich mir zum Beispiel vor ein paar Jahren einen Couchtisch aus Kupfer gegönnt – ach du je. Deswegen wird es auch keinen mit Marmorplatte geben (auch, wenn ich so was im Moment sooo schick fände.)

 

Achtung bei „einmaligen Gelegenheiten“ und „wenn ich schon mal da bin“-Situationen!
Hier tappe ich nach wie vor öfter mal in die Shoppingfalle und kaufe eher unnütze Dinge. Und zwar in Situationen, in denen ich denke: „Ich bin doch so selten hier, jetzt muss ich auch was kaufen.“. Beispiele sind unsere gelegentlichen Trips nach Kopenhagen oder Bummeln in netten, günstigen Shops wie Tiger und Søstrene Grene, wo ich nicht so oft hinkomme. Einfach nur das Bummeln genießen, wieder aus dem Laden gehen und nichts kaufen – das fällt mir oft noch schwer.
Das selbe gilt für Onlineshops. Ich habe sehr oft meinen Warenkorb mit mehr Dingen befüllt, als ich eigentlich kaufen wollte, einfach, weil ich ja eh schon was bestelle und „sich die Versandkosten dann noch eher lohnen“. Auweia…

 

Achtung bei Souvenirs!
Dass Deko-Mitbringsel aus eher exotischen Ländern bei mir zuhause meist ziemlich fehl am Platze wirkten, habe ich schon ziemlich früh bemerkt. Trotzdem bin ich in der Vergangenheit in ähnliche Shoppingfallen getappt. Zum Beispiel haben wir mal Urlaub in einem im Shabby Chic gestylten Bed and Breakfast mit angeschlossenem Shop gemacht. Es war wirklich zauberhaft dort! Aber die Deko-Teile, die ich mir da gekauft habe, weil ich mich vom dem Flair habe mitreißen lassen, waren nicht lange meine Lieblinge… Also: bleibt im Urlaub auf dem Boden der Tatsachen und überlegt euch genau, ob ihr euch gerade nur von der speziellen Atmosphäre einlullen lasst und ob die Sachen, die ihr shoppen möchtet, wirklich, wirklich EUER Stil sind.

 

Foto: Jenny Mustard

 

Foto: Jenny Mustard

 

Minimalismus zum coolen Lifestyle erklären
Statt sensationell schönen und nach dem aktuellen Trend eingerichteten Wohnungen aus Pinterest nachzueifern, habe ich für mich einen neuen Lifestyle als das ultimativ coole erklärt: Minimalismus. Ich hatte nämlich oft das Bedürfnis, bei den toll durchgestylten Wohnungen mithalten zu müssen, um mich „angesagt“ zu fühlen. Wenn ihr auch shoppt, um einem bestimmten Lifestyle hinterherzujagen, sucht euch doch einen, der das Shoppen sehr zurückhaltend sieht. Wie wäre es mit Minimalismus? ;) Eines meiner coolen wenig-shoppen-Vorbilder ist zum Beispiel Jenny Mustard, deren herrlich spärlich eingerichtetes Zuhause ihr oben auf den Bildern seht. Wenn ich also mal wieder einem Kauf widerstanden habe, fühle ich mich neuerdings immer seeehr coooool.

 

Test: einen Monat lang keine Kleidung und keine Deko kaufen
Das habe ich mal gemacht, einfach nur um zu testen, ob ich dann wirklich mehr Zeit habe. Ergebnis: ja, hatte ich. Diese Erfahrung motiviert mich nach wie vor, zurückhaltender zu shoppen.

 

Gefährliche Shops identifizieren
Bei mir gibt es ein paar (Online-)Shops, in denen ich in der Vergangenheit öfter mal Sachen gekauft habe, die sich später dann als eher kurzlebige Lieblinge oder sogar Fehlkäufe herausgestellt haben. Diese Shops sind entweder sehr günstig oder stehen für einen Lifestyle, von dem ich glaube, dass ich ihn mit einem Kauf in mein Leben holen müsste. Dazu zählen zum Beispiel Bolia oder H&M Home. Hat man diese Bösewichte identifiziert, kann man sie meiden oder sich wenigstens beim Shoppen fragen, ob man dieses oder jenes Teil wirklich haben will oder sich mal wieder von niedrigen Preisen oder einem tollen Image beeinflussen lässt.

 

 

Newsletter abbestellen
Den Tipp liest man immer wieder. Warum habe ich es so lange trotzdem nicht gemacht? Naja, ich hatte Angst, etwas zu verpassen. Seit ich mir aber einen Ruck gegeben habe und jetzt doch die letzten Newsletter von Onlineshops abbestellt habe, muss ich sagen: richtige Entscheidung. Ich hatte ja oft gar nicht mal etwas gekauft nach dem Klick auf die Links in der Email. Aber gerade deswegen kann ich gut auf die Newsletter verzichten, denn bei meinem Minimalismus-Weg ist es mir auch ganz wichtig, möglichst wenig Zeit online zu verbringen.

 

Vorsicht bei Sale-Aktionen und Rabatten
Das ist ebenfalls ein altbekannter Tipp. Aber natürlich bin auch ich ständig in die Rabatt-Falle getappt und habe mir Sachen gekauft, die ich nicht brauche und die ich nicht wirklich, wirklich toll fand. Vor wenigen Monaten erst habe ich in einem Einrichtungsladen extra mehr Teile gekauft, weil man ab einer bestimmten Einkaufssumme 25% Rabatt bekam. Oh-oh…

 

Wünsche aufschreiben und erst mal abwarten
Auch dieser unter Minimalisten weit verbreitete Tipp hat mir geholfen, Spontankäufe zu vermeiden. Bei Gebrauchsgegenständen, die ich glaubte zu benötigen, hat sich oftmals herausgestellt, dass sich einfach meine Gewohnheiten verändern und sie mittlerweile überflüssig wären. Bei Dingen, die ich einfach super schön fand, hat sich mein Geschmack oder der Trend dann doch schneller als erwartet verändert. Was bin ich froh, mir damals doch nicht den teuren Eames House Bird gekauft zu haben…

 

 

 

Finde deinen eigenen Stil
Puh, ganz schön schwierig. Auch ich interessiere mich für Wohntrends und werde nach wie vor von ihnen beeinflusst. Aber seit ich minimalistischer wohnen und leben möchte, habe ich es mir zur großen Aufgabe gemacht, meinen ureigenen Wohnstil zu finden. Dabei versuche ich herauszufinden, welche Teile mich schon viele, viele Jahre begleiten und glücklich machen und was deren Eigenschaften sind. Tatsächlich sind es zum Beispiel die Farben schwarz-weiß und blau sowie schöne Hölzer und sehr schlichte Midcentury Teile. Beispiele sind unser String-Regal, mein praktischer und schöner Nachttisch sowie – das ist jetzt ein klein wenig makaber – ein paar Käfer und Falter in kleinen schwarz-weißen würfelförmigen Kästen. Letztere habe ich zu Teenager-Zeiten von der Mutter meiner besten Freundin, einer Kunstlehrerin, geschenkt bekommen und ich finde sie immer noch schön.
Wenn man sich bewusst macht, was einen bereits viele Jahre begleitet, kann man daraus Richtlinien für zukünftige Käufe ableiten und sich vor Fehlkäufen schützen.

 

 

Nicht gekauft = ausgemistet
Haha, das ist mein ganz spezieller Trick, mit dem ich mich bereits mehrfach überlistet habe, um einem Kauf zu widerstehen.
Ich miste jetzt ja seit einigen Monaten Stück für Stück aus und kenne inzwischen sehr gut das schöne Gefühl, ein weiteres Teil, das man nicht mehr wirklich braucht, losgeworden zu sein. Wenn ich dann in letzter Zeit etwas nettes in einem Geschäft gesehen habe, von dem ich überlegte, es zu kaufen, ich aber wusste, das es mich eigentlich nicht wirklich begeistert, habe ich es so gemacht: Ich habe innerlich nein zu dem Teil gesagt und mir dabei einfach vorgestellt, ich hätte das Ding gerade aus meinem Besitz aussortiert. So habe ich jetzt statt des negativen Gefühls des Verlusts, das ich früher beim Nicht-Kaufen hatte, ein super gutes Aussortiert-Gefühl. :)

 

Waren ein paar Tipps für euch dabei? Oder habt ihr noch mehr Ideen, wie man zurückhaltender und gezielter shoppen kann? Ich bin gespannt!

Liebste Grüße
Karina

 

 

14 Kommentare

  • Antworten ursula 18. Juni 2017 at 17:09

    Hallo Karina,

    Ich habe mir die letzten Monate so gut wie gar nichts gekauft – gut ich habe gerade den Vorteil da wir Nachhilfe für Tochter finanzieren und der Führerschein gemacht wird – somit ist unser Budget eh am Limit so kam/komme ich schon gar nicht in die Versuchung groß etwas zu kaufen *grins….

    Die Woche jetzt im Urlaub da gab es so herrliche Shops mit so tollen Sachen ich war standhaft.

    Newsletter abbestellen war ganz einfach eine neue E-Mailadresse und weg war alles.

    Vor einigen Jahren entdeckte ich Patchwork als mein Hobby – ich kaufte Stoffe – sammelte die schon recht süchtig, nähte viel das meiste verschwand einfach in einer Kiste, hatte viel Angefangenes etc. Ich hab bis auf ganz wenige Stücke alles genähte verschenkt, verkaufte Stoffe und Zubehör, angefangene Quilts etc.es war wie ein Befreiungsschlag – ich nähe immer noch aber sehr ausgesucht derzeit einen Quilt für Sohnemann mit bewußt ausgesuchten Stoffen.

    Manchmal überlege ich zu lange ob ich das Teil jetzt brauche oder nicht dann ist es meist weg… dann hat es sollen so sein. Auch gut. In letzer Zeit hab ich auch schon was bestellt und wusste schon bevor das Paket ankam dass ich es zurückschicke. Daran muss ich noch arbeiten an diesem letzen Klick…..

    Ich hab schon viel gemacht und jetzt geht es weiter. Ich hab mir jetzt einfach mal drei Projekte vorgenommen – Gartenhaus was braucht Frau 10 und mehr Übertöpfe die eh nicht bepflanzt werden, ich mag kein Zink mehr zumindest nicht das was ich habe, die restlichen Stoffe und Nähzubehör und den restlichen Bürokram hier ist ein Großteil schon erledigt nur noch das Feintuning und die Ordner für die Kinder (ok die sind ja schon 18 aber genau deswegen)

    Danke für Deine Tipps.

    LG
    Ursula

    • Antworten karina 19. Juni 2017 at 5:43

      Hallo Ursula,
      danke für die vielen Erfahrungen, die du hier teilst! Mit dem Nähen ist es echt nicht so einfach. Ich habe ja Mode studiert und besitze immer noch den Großteil von allem, was ich in meiner Ausbildung an Kleidung genäht habe. Es steckt so viel Arbeit darin… aber da die Sachen zum Spaß gemacht wurden, sind sie nicht wirklich tragbar… ;)
      LG Karina

  • Antworten Sandra von SARAS Dekolust 18. Juni 2017 at 18:27

    Liebe Karina,
    danke für deinen Post!
    Er bestärkt und unterstützt mich sehr bei meinem langen Weg zum Minimalismus.
    Alles Liebe, Sandra

    • Antworten karina 19. Juni 2017 at 5:44

      Liebe Sandra,
      es ist ein sehr langer Weg, du sagst es… empfinde ich genau so.
      LG Karina

  • Antworten Susann 18. Juni 2017 at 21:44

    Liebe Karina,

    lach bitte nicht: Ich habe eine No-Shopping-List im Kleiderschrank liegen. Darauf stehen alle Sachen, die ich wirklich nicht benötige, weil ich sie nie, nie, nie trage (z.B. Jeans) oder davon wirklich genügend schöne oder eben DAS perfekte Teil bereis habe (z.B. Etuikleider). Es gibt auch eine Wunschliste mit sinnvollen Ergänzungen, vor allem Basics. Beides ist Ergebnis der Kleiderschrankanalyse für die Capsule Wardrobe, auf http://www.modernslow.com erklärt die liebe Katharina ganz großartig, wie man das hinbekommt. Und das hilft großartig.

    Bei Deko, Möbeln oder Pflanzen (meine Schwäche) genügt oft die Frage: Wo soll das stehen? Habe ich keine richtige Antwort, dann stelle ich den Kauf erst einmal zurück. Zuletzt habe ich bei Houzz die Community gefragt, ob ein bestimmter quadratischer Vintage-Glastisch in unser Wohnzimmer passen würde. Eine Innenarchitektin riet beim Blick auf die sonstige Einrichtung dringend zu einem runden Exemplar statt des eckigen Wunschkandidaten. Auch das war eine gute Shopping-Bremse.

    Hin und wieder rechne ich aus, wie lange ich arbeiten muss für den Kaufpreis. Das relativiert manche „wäre doch ganz nett“-Teile.

    Liebe Grüße
    Susann

    • Antworten karina 19. Juni 2017 at 5:47

      Liebe Susann,
      das klingt alles großartig! Ich hatte schon öfter Lust, mich noch mal intensiv mit dem Thema Capsule Wardrobe zu beschäftigen. Jetzt hast du mich noch mal motiviert. Modernslow werde ich mir mal anschauen!
      Eine gute Idee ist auch die Frage, wo das Ding stehen soll. Muss ich mir merken.
      Und mir schweben auch schon ein paar Fragen für die Houzz Community vor, da wir ja jetzt bald in ein Haus ziehen und sich viele neue Einrichtungsfragen ergeben werden.
      LG Karina

  • Antworten Susann 19. Juni 2017 at 11:34

    Liebe Karina,
    das freut mich, wenn du auch Anregungen und Motivation bekommen hast. Einige von deinen tollen Tipps kannte ich noch gar nicht, mein Liebling ist: Nicht gekauft = ausgemistet ;)

    Liebe Grüße
    Susann

  • Antworten Alexandra 24. Juni 2017 at 12:55

    Liebe Karina,

    deinen minimalistischer Wohnen-Ansatz finde ich klasse! Die Tipps sind wirklich sehr inspirierend und ich merke wie ich bei vielen Punkten innerlich zusammen zucke und denke „Aua! Ja stimmt, in diese Falle tappe ich auch oft“. :-)
    Ich glaube mein Kaufverhalten wird sich dank deiner Anregungen auch verändern!

    Liebe Grüße

    Alexandra

  • Antworten Hilli 28. Juni 2017 at 14:29

    Liebe Karina,
    Ein sehr unterhaltsamer Post mit vielen tollen Ideen. Vielen Dank dafür. Ich muss wirklich sagen, seitdem ich den Entschluss gefasst hab, minimalistisch zu leben, fällt es mir gar nicht schwer keine Sachen zu kaufen. Ich bin wirklich weit weit davon entfernt ein minimalistisches heim zu haben, aber die Idee ist in mir verwurzelt und dein letztes Punkt funktioniert seitdem wirklich:)
    Noch eine Idee hätte ich, es hat mir schon immer geholfen: immer und überall nur bar bezahlen. Mansieht nämlich wie schnell Mandats Geld ausgeben kann und es hilft wirklich fehlkäufe zu vermeiden:)
    Liebste Grüße aus Berlin
    Hilli

    • Antworten karina 2. Juli 2017 at 12:14

      Hallo Hilli,
      das mit dem bar bezahlen ist ein guter Tipp, das wird echt immer wieder empfohlen. Ist für mich allerdings sehr schwer umzusetzen. Bin ne echte Kartenliebhaberin (mache aber nie Schulden damit!).
      LG Karina

  • Antworten Blogaround Juni/Juli mit Urlaubs-DIYs und Sommerdesserts | HOLZ & HEFE 15. Juli 2017 at 8:01

    […] 11 Tipps, wie man weniger kauft und Fehlkäufe vermeidet gibt es bei oh what a room. Und ja, da muss ich mir dringend etwas abschauen! […]

  • Antworten Andreas 23. Juli 2019 at 10:26

    Sehr klare vernünftige Ideen,man braucht nicht immer was neues kaufen,weil am Ende die Wohnung überfüllt ist.

  • Antworten Lisa 14. Juni 2021 at 11:15

    Minimalismus ist eine sehr gutes Keyword. Nachdem Corona merkte ich zu viele Dinge in Wohnung ist nicht gut für mich. Danke für gute article.

  • Antworten 42 sehr gemütliche und praktische Dekoideen für kleine Wohnzimmer – Natur – Mode – Reiselust – Handwerk Praktische Information #homedecordiy – Wohnkultur diy – Mein Blog – Sınırsız Bilim 5. Januar 2023 at 15:52

    […] weiß, dass ich in Zukunft viel klüger einkaufen kann (hier findet ihr meinen Blogpost zum Thema Fehlkäufe vermeiden). Denn es ist ja offensichtlich: wenn man mit möglichst wenigen Dingen wohnen möchte, muss die […]

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