Hoppla, hier gibt es nun leere Schubladen! Minimalistischer wohnen – meine ganz persönlichen Gründe

3. März 2017
Minimalistisch wohnen - meine Beweggründe

 

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Ich glaube, dies wird ein ziemlich persönlicher Post. Denn wenn ich euch heute davon erzähle, warum ich mich in letzter Zeit viel mit Minimalismus beschäftigt habe, muss ich euch ja auch berichten, was mich dazu bewegt, mein bisheriges Konsumverhalten und überhaupt meine bisherigen Prioritäten im Alltag zu hinterfragen. Und somit auch Fehler und Schwächen einzugestehen! Aber ich denke, das werdet ihr verkraften. Also los!

 

Minimalistisch wohnen - meine Beweggründe

 

Vor allem jetzt zu Anfang des neuen Jahres ist mir aufgefallen, wie sehr das Thema Entrümpeln in den Social Media und auf Blogs eine Rolle gespielt hat. Sich mit dem Abschied vom letzten Jahr von Altem zu lösen hat ja eine lange Tradition. Aber dieses Mal ist mir in den ganzen Äußerungen irgendwie aufgefallen, dass langsam mehr dahinter steckt. Eine grundsätzliche Unzufriedenheit mit dem „zu viel“. Eine Sättigung von dem immer neuen. Ein Infragestellen des bisherigen Kaufverhaltens. Auch oder vor allem von Leuten, die wie ich sehr großen Wert darauf legen, sich mit (vielen!) schönen Dinge zu umgeben. Aber kein Wunder, dass mir das Thema so sehr ins Auge sprang, denn ich selber habe schon Ende letzten Jahres begonnen, mich mit dem Thema Minimalismus zu beschäftigen. Und seitdem ist hier einiges passiert…

 

Also wie kam es dazu, dass ich merkte, dass hier konsummäßig irgendwas schief läuft? Es lag eigentlich an zwei Dingen. Ich empfand ständig

 

1. Zeitmangel.
2. einen gewissen Druck „mithalten“ zu wollen.

 

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1. Zeitmangel
Ich denke mal, über zu viel Zeit können sich die wenigsten beklagen. Es gibt ja auch im Alltag ne Menge zu tun: der Job, die Kinder, der Haushalt, die Steuererklärung,… ihr wisst schon. Wenn es einem aber irgendwie immer zu viel ist, macht es Sinn, mal zu schauen, WAS GENAU man da eigentlich immer zu tun hat. Das hab ich getan und ich stellte fest: der Großteil drehte sich um DINGE. Und oft waren es die, die ich neu gekauft hatte oder kaufen wollte.

1.1 Zeitmangel wegen neuer Dinge
Meine Leidenschaft ist Wohnen. Deshalb möchte ich schön wohnen. Also wollte ich, dass sich in meinem Zuhause gewisse Dinge befinden. Und die mussten erst mal herangeschafft werden. Es hat aber eine Weile gedauert, bis mir bewusst wurde, wie viel Zeit ich eigentlich in die Beschaffung dieser Accessoires, Möbel, Wohntextilien etc. steckte! Recherche im Internet, das Shoppen selber mit Auswahl der Farbe, Menge, die Adresseingabe etc. (Dabei hab ich übrigens oft „wo ich grad dabei war“ gleich ein paar zusätzliche Sachen in dem Shop xy bestellt, die ich ursprünglich gar nicht haben wollte.). Dann zuhause aufs Paket warten oder zur Post/zum Nachbarn latschen, wenn ich doch nicht da war. Auspacken, entscheiden, ob ich’s tatsächlich behalte (Das zog sich gern mal über mehrere Tage hin. Für mich ein ständiger to-do-Punkt im Hinterkopf.). Was ich behielt: Etiketten ab, evtl. reinigen und dann meist recht lange überlegen: wo kommt das eigentlich hin? Ein paar Dekovarianten ausprobieren, was anderes dafür wegstellen,… Ein Teil meiner Bestellungen ging oft zurück: also wieder einpacken, Rücksendeschein ausfüllen, zur Post gehen,… aaaaahhhh! Merkt ihr was? Es macht echt Arbeit, neue Sachen zu kaufen!

1.2 Zeitmangel wegen alter Dinge
… also die, die man bereits besitzt. Alle Dinge, die man sein Eigen nennt, müssen regelmäßig aufgeräumt, geputzt, gewaschen, gebügelt, abgestaubt, repariert, umdekoriert, zusammengefaltet, getrocknet, zurück gestellt, zurecht gerückt, aufgehoben, verstaut, entsorgt und so weiter und so fort werden. Mir wurde klar: einen Großteil meiner Zeit verbringe ich damit, Kram zu verwalten. Hallo? Nein! Das soll nicht der Inhalt meines Lebens sein!
Mal zwei Beispiele:
1. Meine Schreibtischschubladen waren zwar aufgeräumt, aber ziemlich voll. Als mein Söhnchen gerade seine Ausräum-Phase hatte, war schnell der ganze Boden übersät mit allerlei Büroaccessoires. Ich habe ihn machen lassen, er hatte großen Spaß dabei! Aber trotzdem: was für eine Arbeit, alles wieder halbwegs ordentlich zurück zu räumen! Heute habe ich nur noch halb so viele Sachen in meinem Schreibtisch und das Zurückräumen geht viiiel flotter!
2. Ist euch schon mal diese Gleichung aufgefallen: mehr Dinge brauchen mehr Platz, das braucht mehr Stauraum, das braucht mehr Möbel, die haben mehr Abstellfläche, die benötigt mehr schicke Deko, die macht mehr Arbeit,… Als mir das klar geworden ist, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Hilfe, ich habe so wenig Zeit, weil ich zu viel KRAM habe!

 

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2. der Druck mithalten zu wollen
Ich mag meine Wohnung. Und ich weiß, ihr mögt sie auch, denn sonst wärt ihr ja nicht hier auf meinem Blog. :) Aber wisst ihr was: mit einigen Bereichen meines Zuhauses bin ich oft ganz schön unzufrieden. Wir sind vor vier Jahren hier eingezogen und in vier Jahren tut sich viel, was Trends angeht und die eigene Persönlichkeit und somit der Geschmack können sich auch ganz schön verändern. Ihr könnt euch aber sicher vorstellen, dass es ziemlich unmöglich und eigentlich auch unbezahlbar ist, viereinhalb Zimmer immer up to date zu halten?! Es macht riesen Spaß, auf Instagram und auf Blogs all die wunderschönen Wohnungen zu bestaunen und Ideen zu sammeln. Aber manchmal dachte ich auch: „Hilfe, kann ich da je mithalten? Ich will aber!!!“ Da war ich oft ganz schön unzufrieden und zweifelte enorm an meinen Fähigkeiten als „Wohnexpertin“. Denn das Wohnen ist ja mein Hobby, meine Leidenschaft, meine Kompetenz, meine Visitenkarte. Wenn ich da versage, was kann ich dann eigentlich? Klingt ganz schön heftig, aber ich hab euch ja gewarnt, es wird ein sehr ehrlicher Post. ;)
Ich hatte jedenfalls ständig das Bedürfnis, Dinge zu kaufen, die mich näher an meine Idealvorstellung eines  schönen Zuhauses heranbringen würden. Das war anstrengend, zeitintensiv (siehe oben) und natürlich ging es auch ziemlich ins Geld.

Dann aber, als ich übers Entrümpeln auf das Thema Minimalismus kam, habe ich entschieden: „Stopp, ich schaff das doch eh nicht, jetzt steige ich erst mal für eine Weile aus. Ich werde jetzt erst einmal nichts neues kaufen, denn die Trends sind eh immer zu schnell, als dass ich sie einholen kann. Ich möchte jetzt erst einmal schauen, was mir im Leben wichtig ist und meine Prioritäten abchecken. Und herausfinden, wo wohnmäßig meine Reise in Zukunft hingehen soll.“

Als ich dann Anfang des Jahres angefangen habe, sehr radikal auszumisten, hat mir das riesen Spaß gemacht. Und ich erkannte etwas, das mir so auch nie dermaßen klar war: Immer, wenn ich etwas Neues kaufen wollte, wollte ich damit einen Schritt näher an meine Vorstellung meines idealen Zuhauses kommen. Mein Ziel war es, nur von schönen Dingen umgeben zu sein. Wenn man ausmistet, erzielt man aber genau den gleichen Effekt! Anstatt immer neue tolle Sachen hinzuzuholen, kann ich doch auch einfach alles weggeben, was ich nicht brauche, benutze und liebe! Denn ich HABE ja bereits ne Menge schöner Dinge. So bleibt am Ende nur das übrig, was mich richtig glücklich macht! Das Ergebnis ist also genau das gleiche! Juchu! 

Ja, und so bin ich hier seit einigen Wochen kräftig dabei, ein Zimmer nach dem anderen durchzustöbern, Sachen auszusortieren und wegzugeben. Und es tut mir sehr, sehr gut. Wie ihr seht, gibt es hier bereits ganze leere Schubladen (!), was sogar nach und nach den Zweck ganzer Möbelstücke in Frage stellt (hoppla!).

In den nächsten Wochen werde ich noch mehr zu dem Thema minimalistischeres wohnen und leben posten. Was meine Ziele sind (das muss ich selber erst einmal herausfinden), wie ich in Zukunft anders konsumieren möchte und was ich eigentlich mit den vielen aussortierten Dingen tue.

Wenn ihr euch auch mit dem Thema Minimalismus beschäftigen wollt, findet ihr unter diesem Post noch eine kleine Sammlung Videos, Blogs und Bücher, die mich besonders inspiriert haben.

Liebste Grüße
Karina

 

 

Magic Cleaning von Marie Kondo*
Dieses Buch ist bereits ein Klassiker. Hat mich ordentlich zum Entrümpeln motiviert!

A rich life with less stuff
Die sehr bekannten The Minimalists geben einen inspirierenden Einblick in ihren
Weg zum Minimalismus.

Mein Minimalismus
Spannende Doku rund um minimalistisch lebende Menschen.

Joshua Becker: The More of Less
Vortrag und Diskussion mit Joshua Becker über sein minimalistisches Leben mit Familie.

Life is easy
Jon Jandai erzählt in einem Vortrag seine wunderbar einfache Sicht aufs Leben.
Ich liebe dieses Video!

Apfelmädchen und MalMini
Nur zwei von sehr vielen interessanten Blogs über Minimalismus…

 

 

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40 Kommentare

  • Antworten Minza will Sommer 3. März 2017 at 9:35

    Da finde ich mich in einigen Gedanken wieder, bzgl. des Scheiterns an der eigenen überdenkenswerten Anspruchshaltung und dem Zugewinn des „Nichtbrauchens – ich hab schon“. Im letzten Jahr habe ich endlich den Keller entrümpelt und ich besitze einen viertürigen Kleiderschrank weniger, habe immer noch eine große Kleiderauswahl und freie Fläche dazu gewonnen in der Einzelnes Raum zum Wirken hat. Win Win!

    Deine Zeilen motivieren gerade sehr weiter zu machen!
    Liebe Grüße :) Maren

    • Antworten karina 4. März 2017 at 14:59

      Hallo Maren,
      das klingt super! Ich könnte jetzt theoretisch auch einen Teil des Schrankes abbauen. :)
      LG Karina

  • Antworten Kerstin M. 3. März 2017 at 10:31

    Ähnliche Gedanken habe ich mir auch im letzten Jahr gemacht und bin immer tiefer in das Thema Minimialismus und Entrümpeln eingestiegen und auch die Themen Nachhaltigkeit und Müllreduktion beschäftigen mich gerade sehr. Angefangen hat es aber auch damit, dass ich das Gefühl hatte, einfach zu wenig Zeit für alles zu haben. Deswegen habe ich nicht nur angefangen mich von Kram zu trennen, ich habe auch mein Social Media Verhalten geändert und versuche auch gerade meine Freizeitaktivitäten mehr zu priorisieren und einfach auch mal weniger zu machen, am Wochenende mehr in den Tag hinein zu leben.
    Ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Posts von dir zu diesem Thema.
    Liebe Grüße,
    Kerstin

    • Antworten karina 4. März 2017 at 15:00

      Hallo Kerstin,
      mir geht es genau so, ich habe auch den Wohn-Minimalismus in andere Bereiche wie zB Social Media ausgedehnt! Nachhaltigkeit interessiert mich auch mehr und mehr.
      LG Karina

  • Antworten kerstin 3. März 2017 at 12:10

    Oh ja, da verstehe ich dich gut! Ich habe vor allem seit dem die Kinderspielsachen immer mehr werden, dass Bedürfnis danach meinen Krempel zu minimieren. Nur das nötigste, einfach sauber zu halten und damit Zeit zu sparen. Das fängt schon in meinem Kleiderschrank an und hört bei Deko auf. Ich gebe auch gerade alles weg, woran mein Herz nicht hängt und das ist erstaunlich viel. Den brauchen tut man all das ja nicht wirklich. Ich werde mich nach der ganzen Renoviererei auch noch mal durch jedes einzelne Zimmer wühlen und sicher am Ende des Jahres auf dem Flohmarkt stehen.
    Ich freue mich schon auf weitere Posts zu dem Thema von dir!!!
    Liebe Grüße, Kerstin

    • Antworten karina 4. März 2017 at 15:02

      Hallo Kerstin,
      mit Kindern ist es echt schwer, sich zu reduzieren. Mit Levis Kleidung gelingt es mir mittlerweile sehr gut. Ich kaufe nur noch sehr wenig pro Größe, auch wenn es super viele schöne Sachen gibt…
      LG Karina

  • Antworten Pepper 3. März 2017 at 14:24

    das Buch von Marie Kondo habe ich mir vor ein paar Tagen auch bestellt, obwohl ich ja mit den meisten Räumen schon durch bin und auch schon entsprechende Artikel dazu geschrieben habe.
    Gerade gestern habe ich mal wieder drei Kartons mit Sachen zum Verschenken raus gestellt und das Tauschregal neu sortiert.
    Ich denke, nach der Lektüre des Buches werde ich direkt mit der zweiten Runde los legen.
    Etliche Möbel sind schon leer, allerdings kann ich mich von denen dann auch nur schwer trennen, weil das ja auch fast alles schöne vintage Stücke sind.

    • Antworten karina 4. März 2017 at 15:04

      Hallo Pepper,
      ich werde auch am Ende eine zweite Runde machen. Ich finds nämlich oft ganz schön schwer, auszumisten. Da brauch ich nach der ersten Runde für meinen Kopf erst mal ne kleine Pause… ;) Bei mir landet auch etwa jeden zweiten Tag ein Karton mit Sachen zum Verschenken vor der Tür!
      LG Karina

  • Antworten Sandra von SARAS Dekolust 3. März 2017 at 15:55

    Danke, liebe Karina, für deinen ehrlichen und inspirierenden Post. Ich beschäftige mich seit heuer mit diesem Thema und bin gerade mal am Anfang beim Entrümpeln. Obwohl ich mich von vielen Dingen trennen will fällt mir das oft schwer. Auf alle Fälle kaufe ich sehr bewusst ein oder versuche, Altes umzufunktionieren. Je weniger man hat umso einfacher wird vieles.
    Alles Liebe, Sandra

    • Antworten karina 4. März 2017 at 15:04

      Hallo Sandra,
      mit der zeit wird das Entrümpeln leichter finde ich, also dran bleiben. :)
      LG Karina

  • Antworten Susann 3. März 2017 at 15:58

    Liebe Karina,

    du glaubst gar nicht, wie beruhigend es ist, zu lesen, dass selbst Wohn-Profis wie dir die Dinge, die Trends, das Mithalten manchmal zu viel werden. Meine Wohn-Krise hatte ich – womit alle Klischees erfüllt werden – an Silvester. Wir sind vor knapp zwei Jahren in eine Stadtvilla aus der Zeit des Jugendstils gezogen. Ein Glücksfall. Davor hatte ich nie Platz (Studentenwohnheim, winzige Stadtwohnung) und war einfach nur froh, wenn immer alles irgendwie unterzubringen war. Ernsthaftes Interesse am Einrichten kam bei mir erst mit dem Umzug.

    Und ich war richtig traurig, als ich merkte, dass unser schönes tiefdunkles Parkett. das wir mit so viel Begeisterung ausgesucht hatten, und die mit so viel Aufwand aufgetriebenen und restaurierten Stilmöbel so ganz und gar nicht „up to date“ sind. „Mit einem dunklen Boden kann ich gleich wieder einpacken“, dachte ich mit Blick auf Blogs, Instragram, Kataloge etc. (wie albern, ich weiß, echte Wohlstandssorgen). Dann habe ich eine Weile versucht, den Stil, den ich eingeschlagen hatte, mit dem, was „richtiger“, also angesagter Stil ist, zu retuschieren, ihn zu überdekorieren. Was natürlich noch größerer Unsinn war.

    Mir kam die Wohnung, das ganze Haus, der Garten, einfach alles wie eine einzige Zumutung vor. Und mir ging es richtig schlecht damit, zumal ich freischaffend arbeite und meine Arbeitszimmer in der Wohnung habe – ich konnte diesem Wohnungsanblick und den Grübeleien auch nicht aus dem Weg gehen.

    Dann kam Silvester, der Tiefpunkt und – danke, danke, danke! – Marie Kondo. Wichtigste Erkenntnis: Die Dinge rauben mir meine Zeit und meine Nerven. Deswegen gab es dann auch erst einmal einen Kauf-Stopp (keine Recherche, keine Pakete mehr! – ich kann da so mit dir mitfühlen…). Seither bin ich nur noch am entwirren und reduzieren des angesammelten Krams. Ich habe zum Beispiel 80 Prozent meiner Kleidung fortgegeben und war noch nie zufriedener beim Blick in den Kleiderschrank.

    Es ist schwer, all das zu beschreiben, was sich gleichzeitig tut auf dem Weg in Richtung Minimalismus. Ich habe das Gefühl, dass sich die Dinge und die Gedanken gleichermaßen ordnen und klären. Plötzlich ist man nicht mehr so getrieben, kommt zur Ruhe. Wenn alles Störende, Überflüssige, Ungebliebte weg ist, klärt das auch die ganze Atmosphäre einer Wohnung. Man weiß plöztlich viel genauer, dass man das allermeiste schon längst hat und nur gut damit umgehen muss. Und das wenige Neue, das wirklich fehlt, kann mit Bedacht ergänzt werden. Nach dem eigenen Geschmack. Egal, was die Trends gerade wieder schreien.

    Mittlerweile mag ich unsere Wohnung übrigens richtig gern, auch wenn sie kein Skandi-Glück in Weiß geworden ist.

    Liebe Karina, da du offenbar auch noch „auf dem Weg“ bist, wünsche ich dir viel Neugier, ihm weiter zu folgen. Ich bin gespannt, was du in den nächsten Wochen darüber schreibst.

    Liebe Grüße
    Susann

    • Antworten karina 4. März 2017 at 15:07

      Liebe Susann,
      danke für deinen tollen, langen und ehrlichen Kommentar! Echt toll, wie du das alles gemacht hast und ich freue mich, dass dir das Minimalisieren sooo gut tut und du nun glücklicher mit deinem Zuhause bist.
      Übrigens sehe ich in den Scandi-Blogs wieder sehr viele dunkle Bösen. Du warst also dem Trend voraus… :D
      LG Karina

      • Antworten Susann 8. März 2017 at 13:37

        Liebe Karina,

        genau das ist das Tragische: Vielleicht bin ich dem Trend speziell bei den dunklen Böden jetzt ein wenig voraus, dann bin ich eine Weile genau drin und dann hinke ich ihm wieder hinterher. Aber abgesehen davon, dass man sehr viel putzen muss (man sieht jeden Krümel…), bin ich mittlerweile sehr versöhnt damit.

        Was mir an deinem Blog übrigens sehr gut gefällt, ist, dass es gerade nicht nur um Trends geht. Was Hay und Co. neu herausbringen, das sehe ich auch in den Online-Shops. Aber die individuellen Sachen – DIY-Projekte, die nicht ausschauen wie Bastelstunde, oder so großartige Entdeckungen wie die Gänseeier – das inspiriert dann wirklich. Und auch ganz unabhängig von Trends.

        Liebe Grüße
        Susann

        • Antworten karina 11. März 2017 at 6:28

          Liebe Susann,
          vielen Dank, das höre ich total gerne, dass du dies an meinem Blog besonders magst! Manchmal gibt es neue Sachen, die mir super gut gefallen, die stelle ich dann auch vor, aber ich hätte auch gar nicht die Zeit, all die vielen Designneuheiten zu zeigen. Es ist ja echt sooo viel! Wer soll das alles kaufen?! :D
          LG Karina

    • Antworten Sonja 6. März 2017 at 12:54

      Liebe Susann, liebe Karina,

      zunächst einmal liebe Karina möchte ich Dir sagen, dass ich Deinen Blog sehr mag und auch die Berichte über Euer Zuhause in meinem Lieblingswohnbuch sehr mag.

      Deine Gedanken sind sehr nachvollziehbar, weil ich im Moment auch darüber nachdenke und mich damit auseinandersetze.

      Susann, danke für Deinen ehrlichen und klugen Beitrag. Wohnung ist immer ein Ausdruck der eigenen Individualität und sollte nicht Modeerscheinungen unterliegen. Ich mag einen Mix aus Alt und modern. Schlichte moderne Möbel geben den Rahmen für besondere antike Möbel. Ich kaufe und verkaufe gern über Online-Kleinanzeigen. Zum einen weil man Dinge nachhaltig erwerben und weitergeben kann, zum Anderen, weil es eine Menge Geld spart. Außerdem trifft man immer auf nette Zeitgenossen. Kindersachen verschenke ich weiter. Ich habe auch schon kleine Möbel im Tausch gegen Schokolade erworben.

      Die Form ist wichtig und dann arbeite ich sie gern auf.

      In meine Wohnung wird z. B. unter keinen Umständen ein Stringregal einziehen. Ich mochte diese Regale schon in meiner Kindheit nicht, als sie modern waren (Kindheitstrauma ;-)). Auch wenn sie gerade „in“ sind und ich sie in anderen Wohnungen gut finde.

      Ich kaufe viel weniger als in den letzten Jahren, weil ich „satt“ bin.

      Ich glaube, dass der Trend zur Nachhaltigkeit, zur Reduzierung von Materie auch viel mit der Besinnung auf ursprüngliche Werte ist.

      Ich definiere Luxus für mich ganz anders. Ich kleide mich auch gern schön. Aber ich benötige keine 100 Paar Schuhe im Schrank. Luxus ist für mich zu lernen, neues zu Entdecken, Zeit zur Besinnung zu haben…..

      Im Moment ersetze ich gerade unsere bunte Bettwäsche nach und nach durch weiße, alte Bettwäsche vom Flohmarkt. Ich habe dadurch eine nette Dame kennengelernt. Alt heißt in diesem Fall Qualität. Gestern habe ich noch original verpackte bestickte Kopfkissen erworben, die wohl seit 1956 im Schrank von jemandem „für gut“ aufgehoben worden sind.

      Das allerwichtigste ist, dass ein Zuhause Wärme austrahlt und das hat mit Trends nichts zu tun.

      Liebe Karina, ich finde Deine Wohnung schön und minimalistisch. Ich kann alle Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen und es steckt mich an, mich auch weiter mit diesem Thema zu beschäftigen.

      Liebe Grüße
      Sonja

      • Antworten karina 8. März 2017 at 11:04

        Hallo Sonja,
        danke für deinen ausführlichen Kommentar! Ich denke auch, dass es alles sehr viel mit der Besinnung auf ursprüngliche Werte zu tun hat! Das geht alles Hand in Hand. Viele meiner Gedanken haben wohl auch ihren Ursprung darin, dass ich vor bald zwei Jahren Mutter geworden bin und mir Levi eine andere Sicht auf vieles geschenkt hat. Familie vor allem… wie man die Zeit nutzt… und man besondere Momente genießt.
        LG Karina

      • Antworten Susann 8. März 2017 at 13:50

        Liebe Sonja,

        hab vielen Dank für deine Nachricht. Dass man für wunderbare Menschen beim Möbelkauf und -verkauf kennenlernt und tolle Dinge erlebt, kann ich nur bestätigen. Wir haben mittlerweile aus der ganzen Republik Möbel abgeholt bei Privatleuten oder Antiquitätenhändlern – zu jedem Stück gibt es was zu erzählen. In unserem Wohnzimmer stehen zum Beispiel Stühle aus Dänemarkt neben einer Anrichte, die mal für ein Haus in Brünn angefertigt wurde. Beim Polieren haben wir dann tschechiche Gravuren entdeckt und übersetzen lassen. Sehr spannend.

        Bei den Stringregalen musste ich schmunzeln – bei denen denke ich auch immer gleich an Bravo-Starschnitt und kastige Radios. Genauso geht es mir mit der Monstera, die man mittlerweile überall sieht. Das war die typische Wohnzimmerpflanze in meiner Kindheit und genau das, was man sich später garantiert nicht in die eigene Wohnung stellen wollte. So sind sie halt, die Trends…

        Liebe Grüße
        Susann

        • Antworten karina 11. März 2017 at 6:29

          Haha, und ich als Monstera-Fan und langjährige glücklich String-Regal-Besitzerin… Schönheit liegt eben im Auge des Betrachters. Da fragt man sich ja nun wirklich nach dem Sinn von Trends. :D
          LG Karina

  • Antworten vonKarin 3. März 2017 at 19:03

    Liebe Karina, ich finde deine ehrlichen Worte wunderbar.
    Und hast du mir in die Seele geguckt? Mich treibt seit einiger Zeit eine tiefe Unzufriedenheit um. Den Grund habe ich inzwischen erkannt: es ist das „zu viel“.

    Bei mir ist der Auslöser allerdings nicht das Deko-Fieber, sondern meine Leidenschaft ist DIY. Und vor lauter gehortetem DIY-Material, unzähligen Ideen und Inspirationen und unfertigen Projekten wird man erdrückt von lauter Zeugs. „Zeugs“ – das sind all die Dinge, die man nicht braucht. Die ICH nicht brauche. Man kann nicht vernünftig aufräumen, weil in jeder Ecke irgendwas verstaut ist. Jede Schublade, jeder Schrank ist zu voll. Man verbraucht zu viel Energie um das alles zu „verwalten“. Schluss damit!

    Meine Tochter zieht Mitte des Monats endgültig bei uns aus. Sie wird ihre Dinge komplett ausmisten und das werde ich auch tun. Ich werde Raum für Raum entrümpeln, mich rigoros von „Zeugs“ trennen und dann hoffentlich auch ein paar leere Schubladen haben … Ich freu‘ mich drauf.
    Danke für die Motivation!
    vonKarin

    • Antworten karina 4. März 2017 at 15:09

      Liebe Karin,
      das kenne ich auch: man hat das eine DIY noch nicht abgeschlossen und fängt schon das nächste an. Sehr anstrengend! Das habe ich schon vor einiger Zeit gemacht: nichts neues anzufangen, bevor nicht das letzte fertig ist. Das hilft schon echt gut! Material habe ich nicht sooo viel. Ich komme mit der Menge gut zurecht… :)
      LG Karina

  • Antworten Isabell 4. März 2017 at 7:08

    Hallo Karina,
    wie schön, dass du so ehrliche Worte findest, die mir richtig gut tun. Ich habe auch gerade erst angefangen mit dem entrümpeln aber jeder kleine Schritt, jede kleine Schulblade die aufgeräumt oder leer ist tut gut! Das mit dem „mithalten wollen“kenne ich auch und ich hatte schon oft das Gefühlt, dass ich für ein Dekoteil spare und wenn ich es habe, war es out und ich unzufrieden. Konsumieren und mithalten wollen ist wirklich anstrengend.
    Ich finde übrigens auch, dass du wunderschön wohnst!
    Liebe Grüße, Isabell

    • Antworten karina 4. März 2017 at 15:10

      Hallo Isabell,
      schön zu hören, dass es anderen so geht wie mir! :)
      LG Karina

  • Antworten Naanie 4. März 2017 at 12:18

    Das ist ein sehr interessanter Post. Ich habe auch etwas über Minimalismus nachgedacht und es ist wahr, man häuft einfach so viele Dinge an. Dabei sind wir erst im Herbst umgezogen und ich habe schon da radikal ausgemistet. Aber den Frühling nehme ich mal zum Ansporn, da noch weiterzumachen.
    Vielen Dank für deine Worte. Die werd ich auf jeden Fall nochmal lesen, wenn es soweit ist. :)

    • Antworten karina 4. März 2017 at 15:11

      Hallo Naanie,
      Umzügen lassen einen echt immer viel ausmisten! Ich hoffe, ich schaffe es schon VOR einem möglichen zukünftigen Umzug. Ist ja doof, wenn man kistenweise „Müll“ von A nach B schleppt. ;)
      LG Karina

  • Antworten Kathrin 4. März 2017 at 14:24

    Ein toller Bericht, auch mich beschäftigt dieses Thema im Moment sehr, vielleicht weil man gerade so viel darüber liest oder ich auch diese minimalistischen Räume viel schöner finde und da hast du echt genau die richtigen Worte gefunden, man kann nicht immer mehr schöne Dinge anhäufen, das macht es im Endeffekt nicht schöner nur voller und man muss andere tolle Dinge wegräumen. Wenn ich so darüber nachdenke wieviel Zeit ich verbringe um im Netzt nach schönen Dingen ausschau zu halten oder mir schöne Räume anzusehen, kommt da schon ein ganz ordentlicher Zeitverlust zusammen. Ich habe aber schon vor einiger Zeit damit angefangen Sachen die ich toll finde nicht sofort zu kaufen (das würde mein Geldbeutel ja auch nicht zu lassen) sondern sie nur aufzuschreiben auf eine Merkliste sozusagen, dann warte ich mindestens bis zum nächsten Weihnachten und schaue was ich davon überhaupt immer noch haben will, manche Sachen sind bis dahin schon in Vergessenheit geraten und können also nicht so wichtig gewesen sein, nur die Dinge (das sind meistens nur 2-3) die mir das ganze Jahr irgendwie nicht aus dem Kopf gingen kommen dann wirklich auf die Wunschliste. So finde ich merkt man ganz gut was wirklich wichtig ist. Ich versuche auch unterwegs nicht mehr jedem Kaufdrang nachzugeben. Dein post inspiriert sehr zum weiter machen und beim Ausmisten liege ich da noch weit zurück.
    Viele Grüße Kathrin

    • Antworten karina 4. März 2017 at 15:14

      Hallo Kathrin,
      die Idee mit der Wunschliste ist echt gut! Ich habe mir zB sehr lange ein schönes Kehrset gewünscht, das ich offen in meine Küche hängen mag. Nach Monaten war der Wunsch noch da und ich hab es bestellt. Ich mag es total und benutze es fast jeden Tag, auch wegen dem Kleinen, der öfter mal dies und das auf dem Boden verstreut… :) Das war also ein sehr guter Kauf. :)
      LG Karina

  • Antworten Ute Ney 5. März 2017 at 11:58

    Liebe Kathrin,
    ein toller Beitrag, der sehr zum Nachdenken anregt. Vielen Dank dafür! Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
    Herzliche Grüße sendet dir UTe

  • Antworten Mareike 7. März 2017 at 0:16

    Bei Bloglovin ist mir dein Blog gerade vorgeschlagen worden – und gleich der erste Beitrag, den ich lese, trifft bei mir gerade echt einen Nerv, weil mich ähnliche Gedanken umtreiben. Danke fürs Teilen! Ich schaue mich jetzt mal weiter um :)

  • Antworten Eva 7. März 2017 at 10:53

    Ein toller Beitrag und die Zeit ist ein interessanter Blick auf das Thema Minimalismus.
    Viel Erfolg beim Weitermachen! Liebste Grüße
    Eva

  • Antworten Franzy vom Schlüssel zum Glück 9. März 2017 at 22:30

    Mir geht es aktuell ähnlich…
    Wir wollen in diesem Jahr in unser eigenes kleines haus ziehen… beim Umzug wird radikal entrümpelt!
    ICh will gar keinen Deko Kram mehr haben… zumindest keinen den ich mal eben in irgend einem Onlineshop in den Wagen gepackt habe.

    Wenn ich enues kaufe werde ich mir lange Gedanken machen, Handarbeit und Hochwertiges kaufen das das Geld dann auch wert ist und mich vor allem nich tmehr so zumüllen.

    Ich werde einen großen Flohmarkt (vielleicht auf dem Blog) veranstalten und dann werde ich staunen, wie viel KRam ich eigentlich habe…

    ein bisschen Angst hab‘ ich ja schon davor, aber ich glaube wirklch, dass es mir gut tun wird….

    Viele liebe Grüße

    Franzy

    • Antworten karina 11. März 2017 at 6:32

      Liebe Franzy,
      Glückwunsch zum (bevorstehenden?) Hauskauf! Ich habe hier auch noch ein paar eigentlich sehr schöne Dekosachen, die ich auf einem Flohmarkt verkaufen möchte. Entweder hier auf dem Blog oder ich stelle unseren Balkontisch demnächst mal vor die Haustür und mach da drauf nen Minifloh. :)
      LG Karina

  • Antworten oh what a room: minimalistischer wohnen – das sind meine Ziele 10. März 2017 at 14:42

    […] Hoppla, hier gibt es nun leere Schubladen! Minimalistischer wohnen – meine ganz persönlichen … […]

  • Antworten Zauberweib 3. April 2017 at 16:03

    „einen Großteil meiner Zeit verbringe ich damit, Kram zu verwalten“ – genau das ist der Punkt! Zzgl. der Tatsache, dass das ganze Zeuch einfach wahnsinnig viel Platz braucht und einem teilweise schier die Luft zum Atmen raubt. Mir gehts derzeit so, da ich noch immer am Ausräumen der Sachen meiner Mama bin, da landet halt einiges bei mir, das ich nicht einfach so wegwerfen kann, aber auch das will irgendwo verstaut und untergebracht werden. So dass ich nu Zuhause auch scho schon wieder beim Ausmisten und Umräumen bin.

    Die Faltmethode nach Marie Kondo hab ich für mich als praktikabel entdeckt, das schafft erstens Platz und zweitens Übersicht. Insgesamt bin ich noch mitten drin in der Räumerei, sowohl im Haus meiner Mutter als auch bei uns Zuhause. Aber es wird langsam und ich freu mich über jeden Schrank, der „fertig“ ist.

    Es stimmt wirklich: Weniger ist mehr! Weniger Rumstehzeuch und mehr schöne Dinge. Weniger Zeuchverwaltung mehr Zeit für .. das Leben :)

    • Antworten karina 4. April 2017 at 11:13

      Danke für deinen Kommentar! Ich merke wirklich auch nach und nach, wie mir das „weniger“ ein „mehr“ an Zeit und Entspanntheit verschafft! Aber es dauert echt eine Weile…
      Ich falte auch einen Teil meiner Sachen inzwischen: Hosen, Pullis und Nachtzeug. :) T-Shirts nicht, die hänge ich im Moment noch lieber. Mal sehen, vielleicht änder ich das noch.
      LG Karina

  • Antworten Annika 6. April 2017 at 7:15

    Hallo Karina,
    Du hast ja soooooo Recht!! Ich muss ja sagen, dass ich auch schon lange ein stiller Mitleser bin seitdem wir mal über Deinen Blog gesprochen haben! Ich bin lustigerweise auch seit Dezember! am Ausmisten, da mir einfach die Decke auf den Kopf gefallen ist, seitdem unser Carlchen bei uns ist und ich wieder viel mehr zuhause bin. Ich schaffe es leider nur nicht so konsequent und regelmäßig auszumisten und weiterzumachen :-(
    Aber Dein Post, auch zum Minimalismus stochert mich an nun weiterzumachen und motiviert mich! Liebe Karina, ich freue mich Euch auch bald mal wiederzusehen! Liebe Grüße,
    Steffi Schwester Annika :-)

    • Antworten karina 10. April 2017 at 18:33

      Wie schön, hier von dir zu lesen, Annika, das freut mich sehr!
      Bei mir geht es aber auch schon seit Dezember so, jeden Tag mache ich ein bisschen. Es dauert echt lange, vor allem, weil ich viele Bereiche zwei oder drei Mal ausgemistet habe. Man entdeckt immer wieder etwas, das man eigentlich doch nicht behalten möchte.
      LG Karina

  • Antworten Nadine 6. April 2018 at 10:44

    Hallo Karina,

    ich habe deinen Blog gestern wiederentdeckt (über einen Kommentar bei Schirin von Schmasonnen, auf Insta), und finde mich so in deinen ganzen Minimalismuspost wieder – auch wenn natürlich bei uns Dinge anders sind, und ich den Großteil meines Weges schon vor dem ganzen Hype gegangen bin. Das ist jetzt auch so spannend zu sehen, wie das immer mehr und mehr Menschen erreicht.
    Als ich jetzt diesen Post gelesen habe, dachte ich gerade: Wenn ich diese Bilder und andere alte Bilder der Wohnung sehe, dann habe ich das Gefühl, dass du mit dem Reduzieren noch mehr auf deinen persönlichen Stil gekommen bist, und klarer bist. Stimmt das?
    Mir geht es auf jeden Fall so – dass ich grundsätzlich durch das ganze Reduzieren (so 2009 langsam angefangen, intensiver ab 2011/2012) meine eigene Stimme und meinen eigenen Stil entdeckt habe, und nicht nur Stil, sondern es zieht sich durchs ganze Leben. Ich bin heute viel, viel weniger von Außen beeinflusst in meinen Entscheidungen.
    Viele liebe Grüße
    Nadine

    • Antworten karina 10. April 2018 at 8:18

      Liebe Nadine,
      danke für deine schönen und spannenden Kommentare! Ich glaube es ist wirklich der Zeitgeist, dass sich so viele Menschen für Minimalismus interessieren. Zuvor war der Zeitgeist „immer mehr“, dann hat man gecheckt, dass das nicht funktioniert und nun gibt es eben diese Gegenbewegung. Ich selber merke jeden Tag, dass „immer mehr“ nicht funktioniert und ich nach wie vor noch viel mit der Pflege, dem Verkaufen etc. von DINGEN beschäftigt bin. Vor allem wegen des Umzugs natürlich!
      Ich weiß nicht, ob ich jetzt mehr meinen persönlichen Stil gefunden habe. Ich glaube, er hat sich einfach, wie schon so oft in meinem Leben, etwas geändert. Ich wünsche mir sehr, dieses reduzierte und natürliche ist jetzt noch mehr von Dauer, alles andere ist nämlich immer sehr anstregend. In jedem Fall ist es einfacher, einen Look etwas aufzufrischen, wenn man insgesamt weniger rumstehen hat und somit nur wenige Dinge mal ändern muss.
      Interessant und beruhigend zu lesen, dass es bei dir mit dem Reduzieren auch eher langsam voran geht und du es schon sehr lange machst (seit 2009 schon!). Denn ich brauche auch seeehr lange.
      LG Karina

      • Antworten Nadine 21. April 2018 at 22:08

        Liebe Karina,
        bei mir ist das Reduzieren einfach ein spannender, unvorhersehbarer Prozess gewesen, der viele zusätzliche. positive Nebenwirkungen hatte. Heute bin ich ein anderer Mensch, nicht wesentlich anders, aber mir in meinem Sein und was mir wichtig ist, viel klarer und lebe das so gut es geht.
        Bei mir ging es in Wellen – 2009 bis 2011 habe ich vor allem mein Bücherregal reduziert, sonst noch nichts, allerdings hatte ich v.a. Bücher und ja, damit fing es einfach an. Dann war ich nach einem Umzug in eine eigentlich schöne, neue Wohnung immer unzufrieden und habe mich nicht wohlgefühlt, und dann startete die richtig große Phase, in der ich massiv reduziert habe und mein Konsumverhalten verändert habe. Das wurde irgendwann immer konsequenter, auch weil ich auf entsprechende, inspirierende Literatur (v.a. Blogs, aber auch eine Brand Eins Ausgabe) gestoßen bin.
        Und dann haben wir zusammen so viel reduziert gehabt, dass es für uns okay war. Dann habe ich ein Kind bekommen (wo mich die Entscheidung minimalistischer zu leben, drin bestärkt hat), und dann war es erstmal einfach kein Thema mehr. Wir hatten genug, und nicht zu viel. Ja, und dann kam ein weiterer Umzug (der nur was das Packen und Umziehen selbst angeht, total entspannt war, wir haben allerdings selbst renoviert, und das hat mich viele Nerven gekostet). Und mit diesem Umzug und dem alles nochmal in die Hand nehmen und in Kisten packen, und dann ja wieder auspacken – das hat jetzt einen Nerv bei mir getroffen und dazu geführt, dass ich wirklich ganz konsequent alles hinterfrage, und diese doch noch einigen Kleinigkeiten, die wir für Eventualitäten haben, die wir noch nicht aussortiert haben, weil… All denen geht es an den Kragen. Die Radikalität, die ich jetzt spüre, die wäre mich früher immer zu krass gewesen. Es gibt aber auch Bereiche, da bin ich heute entspannter – wir haben z.B. viel Geschirr, einfach für Gäste, oder Spielsachen, die benutzt werden, würde ich nicht reduzieren. Ich kaufe mir selbst auch immer noch gerne Schreibwaren, eskaliere dann mal und brauche dann erstmal alles wieder auf… Aber grundsätzlich hänge ich heute an eigentlich nichts materiellem mehr spezifisch. Ich würde sofort morgen aus unserem Haus ausziehen, und alles aufgeben, wenn das der Wunsch von meinem Mann und mir wäre (isses überhaupt nicht). Ich bin frei im Kopf, und das fühlt sich so gut an.
        LG Nadine

        • Antworten karina 23. April 2018 at 9:31

          Liebe Nadine,
          da hört sich richtig gut an: „Und dann haben wir zusammen so viel reduziert gehabt, dass es für uns okay war“. Und „Wir hatten genug, und nicht zu viel.“. Da sind wir noch nicht ganz. Aber es wäre mein Ziel, dass ich sage: Ich habe jetzt eine gute Menge an Dingen hier. Mein Hauptproblem ist nach wie vor das ganze Einrichtungszeug, das ich Schritt für Schritt aussortieren und dann mal wieder zum Flohmarkt bringen möchte.
          Ich finde es total spannend, deine langen Berichte zu lesen. Und wie das Reduzieren so Schritt für Schritt vor sich geht.
          LG Karina

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